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Das Opfer (Leseprobe aus "Schmerzen der Liebe") - SZN-269843
11.07.2015
ONLINE-MAGAZIN
Gewerbliches


Das Opfer

Die Geschichte "Das Opfer" ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Buch "Schmerzen der Liebe" von Frank Stein.

Es ist - das sollte jedem klar sein - eine reine Fantasie, als 'Geschichte in einer Geschichte' verpackt.

Dabei geht es um Treue - und ihren Preis.

Erzählungen

„Ihr wisst doch…“, begann Petra, „ich war doch beim letzten Mal mit Ilona zusammen in einer Zelle! Sie erzählte mir von ihrem Mann - Marco jedenfalls interessierte sich eine Zeit lang für Gynophagia…“ Leon und Dorothea ließen ein ‚Uah!‘ hören – Leon mit wenig Begeisterung, Dorothea mit Interesse. „Eine reine Fantasie - das Verspeisen von delikat angerichteten Menschen!“ Dorothea lachte. „Nun, da wir beide als für den menschlichen Verzehr eher ungeeignet, ja geradezu als gesundheitsgefährlich anzusehen sind… erzähle!“ „Ich versuchte mir vorzustellen – wie könnte es gehen? Eine Geschichte habe ich mir ausgedacht…“ Leon ließ sich nicht gerne auf die Folter spannen. „Lass‘ hören! Vielleicht müssen wir dann eine Zeit lang nichts mehr einkaufen!“ "Meine Erzählung heißt "Das Opfer" und, wie soll ich anfangen? Es geschah vor langer, langer Zeit, in einem fernen Land...

Das Opfer

Sie war die hübscheste Sklavin der Siedlung, nein, der ganzen Gegend! Groß gewachsen, schlank und schön proportioniert, war sie der ganze Stolz ihres Herrn. Eine Laune der Natur hatte ihr flammend rote Haare und grüne Augen geschenkt. Der Herr freute sich jeden Tag, sie zu sehen: Wie sie servierte, ihm frische Früchte und Getränke brachte, ihm die Liege richtete… Dabei wusste sie, er würde sie niemals heiraten können. Sie war eine Sklavin, Besitz wie sein Vieh und sein Land. Auf ihrem Hinterteil stand sein Name, seine Initialen waren ihr eingebrannt worden, als sie noch ein Kind war. Damals hatte er sie zu sich geholt, noch ganz ein Kind, eher dick und rund als schön. Der Herr schien gesehen zu haben, was aus ihr werden würde: eine schöne schlanke Frau mit neckischen Brüsten und einem kessen Hinterteil. „Du weißt…“, sagte er eines Tages zu ihr, „du kannst dich entscheiden! Entweder, du wirst Kinder bekommen, als meine Sklavin, oder…“ Sie nickte. Ja, sie wusste es. Eine Sklavin konnte sich opfern – für ihre Familie. Die Familie der Sklavin würde aus dem Sklavenstand entlassen, bekam ein Stück Land und einige Stück Vieh. Sie würden nicht reich werden, aber sie könnten davon leben und vielleicht, irgendwann, selbst wohlhabend sein. „Meine eigenen Vorfahren waren Sklaven des Herrschers!“, erzählte er weiter. „Das Opfer meiner Familie war angenommen worden, damals, vor vielen Generationen! Meine Familie bekam Land und Vieh und vergaß nie den hohen Preis, den sie gezahlt hatten!“

Er schaute sie lächelnd an. „Ich würde es dir sehr übel nehmen, wenn du dich opfern würdest, Sklavin!“ Sie verbeugte sich und kniete sich vor ihren Herrn. „Mein Herr! Ich liebe meine Familie – aber ist es denn nicht unglaublich schmerzhaft? Ich habe noch nie ein Opfer gesehen! So lange schon wurde die Zeremonie nicht mehr abgehalten!“ „Willst du das wirklich wissen? Du bist die Schönste weit und breit! Alle Männer hier bewundern dich!“ Sie zuckte die Schultern. Davon hatte sie nichts, bewundert zu werden. Auch wusste sie nicht, was sie verpassen würde. Sie war noch Jungfrau. Ihre Freundinnen hatten ihr nicht viel Begeisterndes über die Ehe erzählt. Die Männer wären rücksichtslos, selbstsüchtig und würden sich nicht um ihre Frauen kümmern. Wenn sie sich opfern würde, wäre ihre Familie der Sklaverei entflohen! Niemand würde sie mehr herabsetzend, demütigend und erniedrigend behandeln! „Ich werde nächstes Jahr heiraten – du weißt, zu meiner Hochzeit…“ Sie fragte ihn nach dem Namen seiner zukünftigen Frau, ihrer Familie. Eine angesehene, reiche Familie war es, mit einem großen Namen. Ihr Herr war das Oberhaupt der Familie und der Siedlung hier. Weit über dreihundert Menschen unterstanden ihm, zum Teil als sein Besitz, zum Teil durch familiäre Bande. Ja, er würde ein Opfer bringen müssen, zu seiner Hochzeit!

„Das Opfer wird nicht viel spüren, aber alles erleben! Jeder wird das Opfer segnen und ihrer Familie danken – wer auch immer sie genossen hat, ist ihrer Familie zu Dank verpflichtet!“ Sie bedankte sich und ging – sie musste nachdenken. Nächstes Jahr schon! Sie musste sich mit ihrer Familie unterhalten. Was würden ihre Mutter, ihr Vater, ihre Geschwister sagen? ‚Kind, du weißt nicht, was du da sagst!‘ ‚Dafür habe ich dich nicht auf die Welt gebracht!‘ ‚Das ist nicht der Dank, den ich erwartet habe!‘ So ähnlich waren die Kommentare ihrer Familie, ihrer Verwandten. Sie sollte die Sklavin ihres Herrn bleiben, ihn bedienen und entweder von ihm Kinder bekommen oder von einem seiner Männer, den er für sie aussuchen würde. Wozu wäre sie denn im Haus des Herrn ausgebildet worden? Sie wüsste jetzt alles, was eine Sklavin im Haus des Herrn wissen musste! ‚Wenn ich nur erfahren könnte, wie es mit den Männern wirklich ist? Die Tiere scheinen mehr zu wissen, aber sie reden nicht!‘ Ihre Familie wollte nicht, dass sie sich opferte – keine Familie wollte dies!

Die Tage vergingen. Die Hochzeit rückte näher und näher. „Herr! Könnt ihr mir nicht helfen?“, bat sie eines Tages ihren Herrn. „Was verliere ich?“ „Dein Leben, meine Sklavin!“ Sie schüttelte den Kopf. „Herr, das ist es nicht, was ich hören wollte, Herr! Verzeihung! Ich kann mein Leben auch während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder im Kindbett verlieren!“ Er betrachtete sie lange. Wusste sie wirklich nichts? So wunderschön und immer noch Jungfrau? Es kam selten vor, dass Sklavinnen unschuldig blieben – sie schien respektiert zu werden. Kein Wunder, dachte er, sie gehört mir… „Wenn du das Opfer zu meiner Hochzeit sein willst, kann ich es dir nicht zeigen! Nur eine Jungfrau darf Opfer werden! Deshalb werden meine Männer bald auf die Suche gehen müssen!“ „Herr! Ich melde mich! Ich will das Opfer sein!“ Er atmete tief durch. Das hatte er gerade nicht hören wollen.

„Hat dir deine Familie nicht gesagt, dass sie dich dafür nicht in die Welt gesetzt hat? Hast du nicht von allen hier im Haus, von all meinen Männern und Sklaven gehört, dass du dafür nicht geschaffen bist? Irgendein Mädchen vom Land, weit weg von hier, es muss keine Schönheit sein wie du –sie kann sich opfern!“ „Herr! Ich will es!“ Sie stampfte mit dem Fuß auf und sagte es gleich noch einmal. Dreimal hatte sie es jetzt gesagt – das band ihn. „Geh – hol‘ den heiligen Mann und dann sagst du es noch einmal, hier vor uns!“ Der heilige Mann war ein alter, sehr erfahrener weiser Mann. Er wohnte nicht weit weg vom Herrn in einer kleinen Hütte, die er jedoch sehr sauber und ordentlich hielt. Er war für die Geburten und die Bestattungen, die Eheschließungen und für die Kranken zuständig. Sein Wort hatte Gewicht in der Siedlung. Kopfschüttelnd sah er sie an.

„Ich glaube, du weißt noch nicht, was ‚Opfer‘ bedeutet“, sagte der heilige Mann. „Du wirst sterben, indem du Stück für Stück zubereitet und verspeist wirst! Während vieler Stunden wird dein Körper zerlegt! Alle Gäste des Herrn werden ein Stück von dir bekommen, ein kleines Stück nur, aber es werden viele Gäste kommen!“ „Werden sie mich alle segnen? Werden sie alle meiner Familie danken?“ Er nickte. „Du wirst sterben, aber unvergessen bleiben und deine Familie wird aufsteigen!“ Sie ging mit ihm zurück zu ihrem Herrn. Erneut bestätigte sie, ihr Leben geben zu wollen. Der heilige Mann und ihr Herr schauten sich an. Der Herr nickte. „Es sei so!“ Der heilige Mann brachte einen Gürtel, den er ihr um ihre Hüfte band. Jetzt war sie auserwählt – niemand durfte sie mehr anfassen, er übernahm ihre Ernährung, ihr Training, ihre Ausbildung Sie aß und trank nur noch, was er ihr zubereitete. Kein tierisches Fett, kein Fleisch, kein Fisch: Pflanzen und Sprossen, Früchte und Beeren waren ihre Nahrung. Er trainierte sie, lehrte sie Gebete und Gesänge, übte mit ihr tausende Mal die rituellen Worte, die sie sagen würde.

Schließlich war es so weit. Übermorgen würde die Hochzeit sein – am Mittag würde ihre Opferung beginnen. Die Braut ihres Herrn besuchte sie am Vorabend. „Ich kann nicht sagen, dass ich unglücklich über euer Opfer bin! Ihr seid viel schöner als ich! Lieber weiß ich euch im Magen als im Bett meines Mannes!“ Sie lächelte die Braut an – stolz über das Kompliment. „Ich weiß aber immer noch nicht, was ich aufgegeben habe – Herrin, könnt ihr es mir nicht verraten? Wie ist die Liebe? Niemand konnte es mir sagen!“ Die Braut war überrascht und traurig. „Ich sollte dich loben und glücklich sein, denn nur eine echte Jungfrau bringt wahres Glück!“ Die Braut fragte den heiligen Mann – wäre sie auch dann noch Jungfrau, wenn sie…? Der heilige Mann bejahte. Nur ein Mann würde ihr die Jungfernschaft nehmen! Die Braut ließ die Sklavin auf einer Liege Platz nehmen. Während sie das Opfer mit einem duftenden Öl massierte, begann sie ihr zu erzählen.

„Die Männer hier sind rohe Gesellen, sie wissen nicht, wie wir Frauen gebaut sind. Sie glauben, wir sind wie Tiere – aber das ist nicht wahr. Wir sind viel empfindsamer als jeder Mann und können immer lieben, fast das ganze Jahr! Schau… deine Brüste sind empfindlich, wenn du sie streichelst, werden deine Brustwarzen hart und richten sie sich auf! Dein Bauchnabel ist sensibel und hier…“, sie strich ihr langsam über ihre Scham…“hier zwischen deinen Lippen ist das Herz der Liebe! Man kann es streicheln, massieren und küssen, an ihm saugen und es lutschen, sanft und zart ist es…“ Das Opfer und die Braut blieben noch bis tief in die Nacht zusammen. „Ich danke euch, Herrin!“, sagte sie, es war bereits lange nach Mitternacht. „Ich danke euch!“ Die Braut ging – sie würde ein glückliches Opfer haben! Der nächste Tag verging mit Spülungen, Waschungen, Enthaarung ihres Körpers, Waschungen… immer wieder wurde sie gewaschen und gebadet. Ihre Haare wurden frisiert, ihr Gesicht gepflegt – nur zu essen bekam sie nichts mehr. Ganz eingefallen war jetzt ihr Bauch! Trotzdem verspürte sie keinen Hunger. Das Erlebnis mit der Braut gestern Abend hatte sie gesättigt. Sie schlief sehr tief und fest, stolz und glücklich.

Am nächsten Tag, dem Tag der Hochzeit und ihres Opfers, schritt sie dem Brautpaar voraus. Der heilige Mann vollzog die Trauung, während das Opfer den rituellen Knoten um die Hände des Brautpaares flocht. Seine rechte Hand band sie an ihre linke Hand – den ganzen Tag würden sie so verbunden bleiben, als Zeichen ihrer Ehe. Dann war es soweit. Das Opfer, in seinem wunderschönen weißen Kleid, nahm auf einem Bett Platz. Es hatte ein geschmücktes großes weißes Kissen. „Du wirst es nur kurz etwas spüren“, sagte der heilige Mann zu ihr. Er erklärte ihr, dass sie einen kleinen Stich in ihrem Rücken spüren würde, vielleicht auch etwas mehr, dann… nichts mehr. Sie würde ihren Körper ab dem Brustbein nicht mehr spüren. Sehen dürfe sie sich jetzt nicht mehr, sie solle sich so in Erinnerung behalten, wie sie sich heute Morgen noch gesehen hatte. Der heilige Mann öffnete ihr Kleid in ihrem Rücken, am unteren Ende der Nackenfurche. Sie spürte ihn etwas Aromatisches auf ihrer Haut verreiben, einen scharfen Schmerz – dann war ihr Körper ab ihrem Brustbein gefühllos. Sie probierte ihre Beine zu bewegen – sie blieben einfach liegen. In ihren Händen hatte sie ein komisches Gefühl – aber sie blieben beweglich. Ihr Herz schlug, sie atmete, aber wusste, ihr Körper war jetzt bereit. Der heilige Mann und ein Helfer halfen ihr auf das Kissen, legten sie hin. Ein großes Tuch wurde aufgespannt, das ihren Körper ab ihrer Brust von ihrem Blick und dem der Gäste verbarg. Dahinter, sie hörte es, arbeiteten Menschen an ihr, sie spürte jedoch nur sehr entfernt ein Ziehen. Kinder kamen und schmückten ihre Haare mit Blumen, sangen Lieder, sprachen Gebete mit ihr. Ihre Familie kam, bedankte sich unter Tränen und beglückwünschte sie.

Das Brautpaar schaute nach ihr, küsste sie und streichelte ihr Gesicht. „Wir sind so stolz auf dich! Du bist die Beste!“, sagten sie ihr. Bald begann sich ein wunderbarer Duft auszubreiten – sie wusste, es war ihr Duft. Die Gäste der Feier reihten sich ein, defilierten in einer langen Schlange Menschen an ihr vorbei. Jeder beglückwünschte sie und gab ihren Eltern Geschenke, versicherte ihr seine Bewunderung. Nach ihr bekamen die Gäste ihre Gerichte. Köstliche Beilagen und Schöpfungen der Küche aus ihrem Fleisch. Bewundernd aßen die Menschen, andächtig und mit großem Respekt. Der heilige Mann stand ununterbrochen neben ihr, kontrollierte immer wieder ihren Puls, ihre Atmung. „Bevor dein Leib geöffnet wird, wirst du Gelegenheit haben, dem Brautpaar deinen Wunsch zu äußern!“, erklärte er ihr. „Aber was ist das, was jetzt serviert wird? Ist das nicht schon mein Körper?“ Ja, es wäre ihr Körper, aber nicht aus ihrem Leib. Immer wieder bekam sie in kleinen Schlucken zu trinken, auch frische Früchte, die sie andächtig aß. Sie fühlte sich wohl, wie schwebend! Eine seltsame Euphorie erfasste sie. Als das Brautpaar zu ihr kam, wusste sie, es würde jetzt nicht mehr lange dauern. Sie dürfe jetzt ihren Wunsch äußern, sagte ihr der heilige Mann – wenn irgend möglich, würde das Brautpaar ihren Wunsch erfüllen. Sie reichte dem Bräutigam, ihrem Herrn und seiner Braut ihre Hände.

„Herr, versprecht mir, eurer Frau treu zu bleiben, solange ihr lebt! Genauso ihr, Herrin, versprecht es mir! Ich wünsche, dass ihr euch treu bleibt und Freude an euch habt!“ Treue der Gatten war keine Selbstverständlichkeit. Attraktive Sklavinnen und Sklaven gab es genug. Ein derartiger Wunsch war noch nie geäußert worden, er war höchst ungewöhnlich. Ihr Herr und seine Frau schauten sie lange an, dann fassten sie sich an den Händen, gaben ihr links und rechts einen Kuss. Feierlich versprachen sie ihr, sich treu zu bleiben, solange sie lebten, und sich Freude zu geben. Die Braut hatte Tränen in den Augen, auch ihr Herr war tief bewegt. „Wir werden an dich denken, solange wir leben und unseren Kindern und Enkeln von dir und deinem Mut erzählen!“ Sie spürte, die Köche arbeiteten jetzt an ihrem Körper. Das Ziehen war näher gekommen, Schmerzen spürte sie jedoch nicht. Ihr Körper wurde bewegt, sie sah es auch. Wieder stellten sich die Menschen an. Es war ihr Duft, jetzt jedoch abwechslungsreicher, würziger, wie Wild. ‚Was ist das, was da duftet? Bin das immer noch ich?‘ Der heilige Mann bestätigte es ihr, ja, sie wäre es, immer noch! Jetzt jedoch solle sie ruhig bleiben und einhalten mit Reden, denn wenn sie einschlafen würde, müssten alle aufhören zu essen.

Sie wurde müde, fast schläfrig. Kinder kamen und sangen für sie, hielten sie wach, sagten ihr Gebete auf. Ab und zu kamen junge Frauen, mit Tränen in den Augen, bedankten sich bei ihr. Sie lächelte und freute sich, versuchte wach zu bleiben, aber die Augen fielen ihr immer wieder zu. Der heilige Mann gab dem Brautpaar ein Zeichen. Erneut kamen sie zu ihr, verabschiedeten sich von ihr. Sie lächelte, sprach schon nicht mehr. Schließlich schloss sie ihre Augen. Die Gäste hörten auf zu essen, standen auf und verbeugten sich tief vor dem Opfer. Alles Essen wurde entfernt, mit dem Opfer begraben. Sie würde unvergessen bleiben! Der Herr und seine Gattin wurden glückliche Eltern vieler Kinder. Die Eltern des Opfers waren reich beschenkt worden und wurden aus dem Sklavenstand entlassen. Noch viele Generationen lang gedachte man dem Opfer – niemals war je ein Opfer vorbildlicher dargebracht worden als von der rothaarigen Sklavin des Bräutigams."

Leon schüttelte sich, machte ‚Uuh!‘ und warf sich Wasser ins Gesicht. „Sehr dunkle Fantasien!“, lobte Dorothea, mit einem respektvollen Unterton. „Liebe geht bei dir eben durch den Magen!“ „Du gibst mir viel zu denken, Petra…“, Leon sann nach. Dorothea schaute Petra lange an, dann lächelte sie. „Du kannst es langsam, das Geschichtenerzählen! Ich möchte mich revanchieren und auch erzählen –über eine „Wölfin“ und einen Jäger...“

© Text: & Foto Oleg



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Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.