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Rezension: Das letzte Element - SZN-208891
22.02.2012
ONLINE-MAGAZIN
Gewerbliches


Rezension: "Das letzte Element"- Gerwalt

Eine Mordserie beschäftigt die Reporterin Naomi. Sie will eine Reportage darüber schreiben, mietet ein Hotel in der Nähe der Tatorte und beginnt ihre eigenen Ermittlungen. Dabei trifft sie auf Ralf, der ein Buch über die Morde schreibt und erstaunlich viel darüber weiß. Er führt sie ein in die Welt des BDSM.

Auch die Pensionswirtin Ulli kennt sich gut in der Szene aus und wird Naomi schnell eine enge Freundin und Vertraute. Doch die Frauen ahnen nicht, in welcher Gefahr sie schweben: Ralf scheint mehr zu wissen, als ein Außenstehender wissen kann...

Die meisten BDSM-Romane, auch Thriller, sind überzeichnet und eher unrealistisch. Was Gerwalt hier jedoch geschrieben hat, das ist sehr realistisch dargestellt und könnte in dieser Form tatsächlich passiert sein. Die Szenarien sind drastisch und grenzwertig bis hin zu kriminell, und die geschilderten Sessions sind sehr heftig.

Aber dafür ist es ja ein Thriller: es wird gemordet, und Ralf stellt die Morde gemeinsam mit Naomi nach. Naomi fühlt sich hin und her gerissen zwischen ihrem Widerwillen gegenüber der geschmacklosen Inszenierung und ihrer Lust ob der Gefahr bis hin zur Todessehnsucht und ihren dunkelsten Gelüsten. Die Beschreibung der Charaktere ist dabei sehr gut gelungen.

Für Einsteiger und Vanillas ist das Buch keinesfalls geeignet, praktizierende BDSMler allerdings dürften sich in manchen Szenen sehr gut widerfinden. Der Reiz des Rape-Play, das Kribbeln des Metakonsens auch in scheinbar lebensbedrohlichen Situationen.

Das Buch ist mal aus Sicht Naomis, mal aus Sicht von Ralf geschildert. Dazwischen sind einzelne Passagen aus Sicht des Täters (?) eingewebt. Auf diese Weise ist es möglich, die Handlung sowohl aus Sicht der Sub als auch des Top zu erleben, sodass beide Leserschaften auf ihre Kosten kommen. Ralf ist ein Grenzgänger, der über den normalen SM hinaus geht, er spielt nicht nur, für ihn ist das Leid Naomis ein Genuss. Aber ist er deswegen wirklich der Täter? Doch woher hat er seine Informationen?

Der Leser begleitet Naomi und Ralf an die einzelnen Schauplätze der Morde. Dort werden alle Morde nachgespielt. Dabei zeigt sich der Autor sehr kreativ. Das ist etwas, das "das letzte Element" auszeichnet: keine langweiligen Sessions, wie man sie überall geboten kommt, aber auch kein abgedrehtes Kopfkino, das finanziell und räumlich sowieso nicht finanzierbar ist. Sondern gut durchdachte Szenarien, die man zwar nicht nachspielen wird, die aber auf jeden Fall realistisch sind und das Kopfkino umso mehr in Gang bringen.

Und eine beliebte Szene, die viel zu selten in Büchern verwendet wird: gefesselt auf dem Sofa, dem Top ausgeliefert, während dieser einfach nur einen Film ansieht und sich machomäßig bedienen lässt. Die Fesselung dazu wunderschön beschrieben, wie er das Seil schrittweise um den Körper legt, wie er es führt und was er damit bezweckt. Und der Filmabend einfach köstlich...

Sprachlich liest sich "das letzte Element" sehr angenehm. Der Autor vermeidet Kraftausdrücke und schildert das Geschehen recht sachlich. Als Vorlage ist das Buch also nicht geeignet, dafür umso mehr als anregende Lektüre, die durch sprachliche Finesse und eine gut durchdachte Handlung zu überzeugen weiß.

Einzig schade: das Buch wirft sehr viele Fragen auf, die es am Ende nicht beantwortet. Da es um elementare Dinge geht und das Buch bewusst realistisch gehalten ist, wäre dies meiner Meinung nach unabdingbar. Einige Dinge werden von Beginn an sehr undeutlich gehalten und auch am Ende nicht aufgeklärt. Der Leser darf sich seine eigenen Gedanken machen. Für Nicht-BDSMer halte ich das Buch allein deswegen für absolut ungeeignet. Aber wer sich ein wenig auskennt und die Gefühle der Protagonisten teilt, der mag darüber hinwegsehen.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, das vor allem durch eine wunderschöne Kulisse, einen angenehmen Schreibstil, sympathische Charaktere und eine spannende Handlung zu gefallen weiß. Das Ende enttäuscht ein wenig, schmälert aber insgesamt nicht den Genuss des Buches.



Bezugsinformationen:

Gerwalt: Das letzte Element
Broschiert
ISBN-13: 978-3936708844
erschienen im Marterpfahl Verlag
Preis: 18,50 Euro



© Text: Kitsune

© Buchcover: Marterpfahl Verlag
Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.