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01.09.2018
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Themenbeitrag


Bild von: MagicZyks


Wenn ich abends mit meiner Sklavin die Treppen zum Spielkeller hinabsteige, die schwere Eisentür öffne und in den von Kerzen illuminierten Raum mit allerlei Gerätschaften eintrete, wo bin ich dann eigentlich?

Bin ich dann ganz bei mir, sozusagen im Epizentrum meines Wesens? Fällt dann die Maske, die ich für die Gesellschaft tragen muss, um im Beruf und an anderen Orten zu bestehen? Kann ich dann sein, wie ich wirklich bin?

Bei einigen Darstellungen von sogenannten naturdominanten oder naturdevoten Menschen, habe ich zumindest den Eindruck, dass sie sich beim Ausleben ihrer Neigung am wahrhaftigsten empfinden. In der Session (oder wie immer man das Kind nennen mag) können sie ganz sie selbst sein.

Alternativ wäre auch denkbar, dass man beim BDSM eine Rolle annimmt, die eben nicht den Menschen in mir hervorbringt, der ich wirklich bin, sondern das genaue Gegenteil. Ich schlüpfe in einer andere Identität und genau das bereitet mir Lust.

Kaum jemand gibt als sein liebstes Urlaubsziel den eigenen Balkon an. Im Urlaub möchten die meissten Menschen möglichst weit weg vom eigenen Lebensumfeld sein. Sie möchten etwas anderes erleben und sehen als das, was sie bereits kennen.

Ich halte es deshalb auch nicht für unwahrscheinlich, dass Sexualität ebenso dazu verwendet wird, dem Alltag etwas entgegenzusetzen. Eine Utopie. In der Session ist mein Wort Gesetz, bzw. ist absoluter Gehorsam gefragt (je nach Rolle), während sich dies in meinem Alltag nicht oder nur selten so wiederfindet.

Menschen die sich als naturveranlagt empfinden, werden diesen Gedanken – auf sich bezogen - vielleicht allein deshalb verwerfen, weil sie denken, dass jemand der etwas spielt, was er im Alltag nicht darstellt, er auch nicht „echt“ verlangt ist. Da Authentizität beim BDSM und auch in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert einimmt, möchte keiner nicht authentisch sein.

Zurück zum Urlaub. Urlaubsziele gibt es viele. Ganz grob kann man viele Urlauber in Kategorien einteilen, einige besuchen gerne Metropolen, andere möchten die Berge oder das Meer sehen. Ich kenne nicht wenige, für die es kein richtiger Urlaub ist, wenn es nicht ans Meer geht. Ich habe in diesem Zusammenhang schon erlebt, dass sich solche Menschen selbst als Meer-Menschen oder Berg-Menschen bezeichnet haben.

Ich bin noch nie auf den Gedanken verfallen, einem Meer-Menschen zu sagen, er wäre vermutlich kein echter Meerliebhaber, denn sonst hätte er längst seinen Wohnsitz in Richtung Meer verlegt. Man akzeptiert hier, dass auch echte Leidenschaften oder Vorlieben nur im Urlaub ausgelebt werden. Jener Zeit im Jahr, die für die allermeisten Menschen den Ausnahmezustand darstellt.

Analog dazu halte ich es für denkbar, dass man als leidenschaftlich dominanter oder submissiver Mensch, seinen Leidenschaften nur einen abgegrenzten Raum gibt. Tagsüber Servicekraft in einem Restaurant und einmal im Monat auf der Playparty der Mega-Dom.

Gofeminin hat im letzten Jahr eine Umfrage gestartet, welche die beliebteste sexuelle Fantasie unter Frauen ist. Auf Platz eins (mit 25%) landete der Wunsch unterworfen, bzw. gefügig gemacht zu werden. Das dies als sexuelle Fantasie bezeichnet wird, zeigt das eine solche Situation eben nicht zum Alltag der befragten Frauen gehört. Es ist etwas, das man erleben möchte, gerade weil es außerhalb dessen liegt, was man bereits erlebt hat.

Sind erotische Fantasien die Vorstufe zur Entdeckung der eigenen Neigung? Oder reine Hirngespinste ohne Anspruch auf Verwirklichung? Vermutlich beides.

Wenn man sich jedoch entschliesst, seine sexuellen Fanatasien zu leben und wenn das Ausleben dieser, die zuvor „fantasierte“ Lust tatsächlich hervorbringt, dann ist man meiner Auffassung nach authentisch und das völlig ungeachtet der Tatsache, ob sich die Neigung als Wesenszug durch das ganze Leben zieht, oder nur im Sommer in den SM-Ferien aktiv gelebt wird.

Text: M.Zyks
Erstveröffentlichung: Schlagzeilen, August 2017
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Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.