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23.02.2018
ONLINE-MAGAZIN
Themenbeitrag


Bild von: MagicZyks



„Sexuelle Aufklärung oder Sexualaufklärung ist die Weitergabe von Informationen über Sexualität an Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die in eine zum jeweiligen Zeitpunkt als hinreichend empfundene Sicht auf die menschliche Sexualität mündet.

Geschieht sexuelle Aufklärung aktiv und zielgerichtet, dann meist mit der Absicht, ihren Empfänger zu einer Form der Ausübung des angeborenen Sexualtriebs zu führen, die in dem jeweiligen Kulturkreis und in dessen vorherrschenden Sexualmoral als richtig empfunden wird ...“


So beginnt ein ausführlicher Beitrag über Aufklärung bei Wikipedia. Besonders bei Kindern und Jugendlichen aber, steht der Gedanke des Jugendschutzes, dem der Aufklärung, mitunter im Weg.

Der Ansatz des Jugendschutzes, der davon ausgeht, dass junge Menschen besonders leicht zu desorientieren sind und deshalb von schädlichen Einflüssen ferngehalten werden müssen, führt dazu, dass man junge Menschen zwar an Sexualität heranführen möchte, aber eben an eine Form der Sexualität die – wie es bei Wikipedia zu lesen ist – als richtig empfunden wird.

Für Eltern ist die Aufklärung ihrer Kinder vielfach eine peinliche Pflicht und nicht wenige bauen auf den Aufklärungsunterricht der Schulen. Welche Mutter (und im familiären Umfeld sind es nach wie vor die Frauen, die die Aufklärung der Kinder übernehmen) fragt ihr Kind schon, ob es homosexuelle oder gar sadomasochistische Fantasien hat? Auch im Aufklärungsunterricht der Schule sind für solche Fragen wenig Raum und die Elternschaft hätte dafür wohl auch kein Verständnis.

Die Grundannahme des Jugendschutzes, dass Pornografie und die Konfrontation mit von der Norm abweichenden sexuellen Neigungen dazu angetan sind, Jugendliche in ihrem sexuellen Erwachen moralethisch zu desorientieren und in unguter Weise zu beeinflussen, sitzt in der Gesellschaft fest verankert.

Einige Menschen glauben fest, dass wenn ein Kind seine Eltern beim Sex überrascht, schwerwiegende Störungen bis ins Erwachsenenalter die Folge sein könnten.

Seltsamerweise gilt das Betrachten von Holocaust-Dokumentationen als weitgehend unschädlich. Ich durfte bereits mit 12 Jahren Filme von Nazi Verbrechen und Massengräbern sehen, während der Aufklärungsunterricht so behutsam und abstrakt an uns herangetragen wurde, dass man es schwer hatte zu verstehen, was Fortpflanzung eigentlich ist.

In der Sklavenzentrale gibt es im Profil eine Frage, die lautet: „Wann hast Du es gewußt?“ Gemeint ist damit, ab wann man sich seiner besonderen Neigung gewahr wurde. Viele Menschen tragen dort den Alterszeitraum 20-25 ein, aber ebensoviele geben an, dass sie im Alter von 10-15 bereits ihre Neigung entdeckt haben, also in ihrer Pubertät. Dies deckt sich auch mit meiner eigenen Erfahrung.

Entdeckt man in diesen frühen Jahren seine Veranlagung, so erhält man wenig Hilfe von Seiten der Erwachsenen. Man erfährt wie es die Bienen tun (also den biologischen Ablauf) und dass Mama und Papa, immer wenn sie sich ganz doll lieb haben, auch Sachen machen, die dazu führen können, dass ein Geschwisterchen kommt. Viel mehr nicht.

Hat man selber nur wenig Bezug zu Bienen und möchte auch kein Geschwisterchen machen, sondern lieber die Uschi an einen Baum binden, so bleibt nur die Flucht ins Cowboy- und Indianerspiel. Allerdings wer spielt sowas heute noch in Zeiten von Aliens und Orks?

Dabei würde es jungen Menschen mit abweichenden sexuellen Neigungen bestimmt sehr helfen, wenn sie ihre gefühlte Andersartigkeit einordnen könnten. Nichts ist für einen in der Pubertät befindlichen Menschen verwirrender, als nicht zu verstehen, was mit einem körperlich und emotional vorgeht.

„Ohne jede sachgerecht persönliche Aufklärung besteht die Gefahr, dass völlige Unwissenheit zum Nachteil der Pubertierenden ausgenutzt werden kann oder falsche Vorstellungen allgemeine lange andauernde Unsicherheit, vielleicht sogar Angststörungen auslösen können.“
Gefunden auf einer Elternberatungsseite

Das sexuelle Deviation in all ihrer Vielfalt in den Kanon des schulischen Aufklärungsunterricht, aufgenommen wird, ist wohl weder zu erwarten noch verhältnismässig, aber es würde wohl helfen, wenn die Eltern sensiblere Antennen für die sexuelle Entwicklung ihrer Kinder ausführen.

Genau an diesem Punkt schließt sich der Kreis, warum ich dieses Thema für einen Beitrag in den Schlagzeilen aufgegriffen habe. Ich kenne Eltern, die ihr eigenes SM-Leben so vehement von ihren Kindern fernhalten, eben um sie nicht zu beeinflussen und sexuell zu desorientieren, dass sie wohl nur schwer bis gar nicht akzeptieren könnten, wenn ihre Kinder in diesem Punkt auf sie zukommen würden.

So ein Verhalten aber ist eine verschenkte Chance.

Denn die meisten von uns Eltern haben selbst erlebt, wie schwierig es sein kann, eine abweichende Sexualität anzunehmen und sind deshalb mehr als viele Andere in der Lage, junge Menschen bei der Entdeckung ihrer Sexualität zu begleiten und vor allem das Selbstvertrauen zu geben, was sie benötigen, wenn sie einen anderen Weg gehen, als den der „vorherrschenden Sexualnorm“.




Text: M.Zyks
Erstveröffentlichung: Schlagzeilen, Dezember 2016

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Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.