Rezension: Das Bildnis der Domina - SZN-389360
16.06.2017
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Rezension: Das Bildnis der Domina
 Der von einer dauerhaft submissiven Existenz träumende Hochschuldozent Dr. Thomas Abbott bewirbt sich um eine Sklavenstelle bei Baronesse Hanna auf ihrem Landsitz Black Swan Manor, wo er nach einem ungewöhnlichen Bewerbungsgespräch schnell engagiert wird. Überraschend intensiv erlebt der sehr zurückhaltend und androgyn auftretende Mann, was es heißt, sich konsequent der rabiaten Herrschaft einer sadistischen Herrin zu unterwerfen. Er behält kein persönliches Eigentum, wird in einem Keller gehalten und von Leibwächtern der Hausherrin, aber auch von der Baronesse selbst und ihrer sadistischen Liebhaberin Aimée, gefoltert. Für seinen Traum nach weiterer Feminisierung bringt er bereits gute körperliche Voraussetzungen mit, die im Laufe der Handlung durch eine fortschreitende Transformation verbessert werden. Stolz wird er durch den Einsatz von Reitgerte, Latex und Leder, sowie mit Hilfe von Damenwäsche und Make-up zur verführerischen Michelle, einem erotischen Zwitterwesen aus Mann und Frau, welches Hanna und Aimée sich seit langem als Liebhaberin wünschten. Selbst als sein Hochschulkollege und Rivale Dr. Fleming, der mit ihm im bürgerlichen Leben um eine Professorenstelle konkurriert, ihn zu erpressen versucht, gibt er weiterhin und zunehmend seiner femininen Sklavenrolle den Vorzug. Hannas erotische Parallelwelt bedeutet für ihn die Erfüllung. Derselbe Ort, jedoch gut 150 Jahre zuvor: Der mittellose Maler Percy Byron findet eine Anstellung als Hofmaler bei dem alternden Landadligen Earl Edwin of Devonshire, ansässig auf just dem zuvor behandelten Herrensitz Black Swan Manor. Zu dessen Haushalt gehören seine junge, betörend schöne Gattin Countess Lucy und zwei herangereifte Zwillingskinder aus seiner ersten Ehe. Wie zu vermuten, entwickelt sich bald eine submissiv-erotische Beziehung des Malers zu der extravaganten Countess, die er eigentlich zu portraitieren hat. Wohlgemerkt: Hausherrin ist sie sowohl gegenüber Percy, als auch gegenüber ihrem Ehemann, den sie zunehmend domestiziert und demütigt. Des Earls erwachsene Kinder hingegen sind für sie eher Bettgespielen, die jedoch auch, wo es sich ergibt, als Objekte ihrer Dominanz herhalten müssen. Je weiter das Portrait der jungen Lucy Gestalt annimmt, desto sadistischer wird ihr Auftreten und desto schneller steuern die Ereignisse auf ein dramatisches Ende zu. In der Gegenwartshandlung hofft Hanna, mit Hilfe des Wissenschaftlers Thomas Abbott mehr Licht in das Leben und Wirken eben jener rätselhaften Countess Lucy zu bringen. Als Thomas Abbott in der Bibliothek des Hauses alte Tagebuchaufzeichnungen eines gewissen Hofmalers Percy Byron findet und kurz darauf Lucys Portrait entdeckt wird, liegen Vergangenheit und Gegenwart plötzlich ganz nah beieinander … weitaus näher, als Baronesse Hanna lieb sein kann. Beide - für einen Erotikroman ungewöhnlich gut durchdachte - Handlungsstränge verbinden sich im Laufe der -240- Seiten immer mehr zu einer spannenden, abwechslungsreichen Story, die neben einer Reihe von sehr heftigen sadomasochistischen Passagen auch intensive zärtlich-erotische Szenen umfasst. Sex und SM in ungewohnten Beziehungsmodellen und unter steter sadistischer Bedrohung, mal aktiv, dann wieder voyeuristisch erlebt, bleibt jedoch stets das Standbein des Romans, der aus dem Hin und Her zwischen den Epochen plausible Überraschungen entwickelt. Es agiert ein buntes Personal, vom ehemaligen Schlossherrn, der sich von seiner jungen Gattin und ihrem Hofmaler erniedrigen lässt, über zwei aktuelle Schlossherrinnen als lustbetonte Dominas nebst ihrem feminisierten Sklaven, bis hin zu einem bunten Ensemble aus interessanten Nebencharakteren. Und wohlgemerkt: wer eine spannende Geschichte mit einer Prise Gothic Romance, Mystery und einigen überraschenden Wendungen sucht, wird mit diesem SM-Roman bestens bedient. Bibliothekarische Informationen: 240 Seiten Verlag: Books on Demand Sprache: Deutsch ISBN-10: 3743176262 ISBN-13: 978-3743176263 |
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