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Story-Wettbewerb: Gefangene Gefühle - SZN-QUAIDSANGEL
17.12.2006
ONLINE-MAGAZIN
Literatur/Lyrik






Gefangene Gefühle

‚ZEN – Oder die Kunst, ein Gefühl einzufangen’, war der Titel des Buches, in dem er aufmerksam blätterte. Gelegentlich huschte dabei ein Lächeln über sein Gesicht. Ohne hinzuschauen, griff er mit seiner rechten Hand nach hinten und ertastete ein einzelnes Rosenblatt, um es zu pflücken. Beim Weiterlesen zerrieb er das Blütenblatt langsam zwischen Daumen und Zeigefinger, während seine Hand etwa fünf Zentimeter von der Nase entfernt war. Er genoß den dezenten Duft der Rose, den sein empfindlicher Geruchssinn dabei aufnahm. Schließlich legte er das zerdrückte Blatt als Lesezeichen in sein Buch und klappte es langsam zu. Für einen Moment schloß er die Augen. Der Rest von Rosenduft, den er noch wahrnahm, vermischte sich mit dem frischen Modergeruch, den der Teich mit der feuchten Ufererde vor ihm verströmte. Es war ein friedlicher, gleichzeitig aber auch morbider Eindruck, zu dem sich die Mischung der Gerüche verband. Allmählich stahl sich eine unterschwellige Aufregung in seine Gefühle. Und ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm, daß es soweit war. Mit einem Ruck stand er auf und verließ den Park. Dabei machte er einen großen Bogen um eine Parkbank, auf der sich zwei Raucher niedergelassen hatten. Wie zahllose Male zuvor beschäftigte ihn kurz der Gedanke, ob er sich über diese Luftverpester ärgern oder sie bedauern sollte. Bewußt wischte er den Gedanken zur Seite. Was jetzt bevorstand, würde seine ganze Aufmerksamkeit fordern.

Sie hatte Angst – richtige Angst. Nicht dieses Gefühl der bangen Vorfreude, das sich immer vor den Sessions mit ihm einstellte. Diesmal war es anders. Und das sollte es auch sein. Sie wußte, daß es für sie hart werden würde. Nur mühsam unterdrückte sie den Impuls, aufzuspringen und in ihr Zimmer zu rennen. Aber es war schließlich ihre eigene Idee gewesen, angeregt durch die unselige Werbung für eine Buchverfilmung. In Gedanken verfluchte sie diese Werbung. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Zumindest nicht, ohne vor sich selbst das Gesicht zu verlieren. Bis auf einige Stoffstreifen war sie nackt. Die unbehandelte Baumwolle an ihrem Hals, ihren Hand- und Fußgelenken und unter den Achseln kratzte. Auch das provisorische Stirnband war unangenehm. Was hatte sie sich da bloß eingebrockt?

Sie hörte die Haustür zuschlagen. Er war von seinem Spaziergang zurück. Jeden Moment würde er das Zimmer betreten. Ihr Herz raste. Dann öffnete sich die Tür.
„Bist du soweit?“
‚Nein!’, schrie alles in ihr. Natürlich war sie nicht soweit. Das würde sie nie sein.
„Ja“, kam es statt dessen mit brüchiger Stimme von ihr.
„Gut, dann gib mir die Baumwollstreifen.“
Sie entledigte sich der kratzenden Stoffstücke und reichte sie ihm. Er stopfte sie ohne zu zögern in eine der bereitstehenden Glasflaschen mit geschliffenem Deckel. Sie kannte diese Glasflaschen von früher, aus dem Chemie-Unterricht. Üblicherweise enthielten sie Säuren, die sie durch die eingeschliffenen, konischen Glasdeckel luftdicht verwahrten. Er reichte ihr neue Baumwollstreifen, die sie zügig anlegte. Mit etwas Bondage-Tape, das er über und unter ihrer Brust um die Arme legte, verhinderte er, daß sie die Oberarme vom Körper wegnehmen und damit den Stoff unter ihren Achseln verlieren konnte.
„Leg dich jetzt über den Strafbock.“

Seine Stimme war leise und entschlossen. Allerdings glaubte sie, auch Mitgefühl darin zu entnehmen. Während er das schwere Gummi-Paddle in die Hand nahm, kam sie seiner Aufforderung nach. Kaum hatte sie ihre Position eingenommen, traf sie bereits der erste Schlag auf ihren Hintern. Laut schrie sie auf. Normalerweise führte er sie langsam in ihre schmerzvolle Lust hinein. Diesmal ließen ihr seine Schläge keine Zeit, ihren lustvollen Zugang zum Schmerz zu finden. Immer wieder traf das brutale Gummi-Paddle erbarmungslos ihren Hintern. Sie schrie den Schmerz unter Tränen heraus. In jeder anderen Situation wäre bei solch brutaler Behandlung bereits das Safewort gefallen. Aber es war ja schließlich ihre Entscheidung gewesen. Sie hatten lange darüber geredet, was ihre Idee wirklich bedeuten würde. Und sie hatte sich entschieden, diese Idee umzusetzen.

So plötzlich, wie er mit den Schlägen angefangen hatte, beendete er sie auch wieder. Er half ihr vom Strafbock und löste das Bondage-Tape von ihrem Oberkörper.
„Die Stoffstreifen“, forderte er sie auf.
Sie gab ihm alle kratzigen Stücke, die er in eine weitere Glasflasche stopfte. Dann half er ihr auf eine lederne Liege, auf der er sie mit gespreizten Beinen fixierte. Diesmal legte er ihr die neuen Baumwollstücke selbst an. Anschließend begann er, ihr mit einem Taschentuch die Tränen abzutupfen.

„Du warst sehr tapfer. Ich bin stolz auf dich. Und das Schlimmste hast du jetzt ohnehin hinter dir.“
Zärtlich fuhren seine Hände über ihren gefesselten Körper. Zunächst wirkten sie beruhigend auf sie. Dann begannen seine Hände immer öfter, ihre erogenen Zonen zu berühren. Auch eine große Feder nahm er dabei zu Hilfe. Von einem Moment auf den anderen entfachte die Kombination aus seinen zärtlichen Händen und ihrem brennenden Hintern ihre Lust. Ihre Nippel richteten sich steil auf, und sie streckte ihren Körper seinen Händen entgegen, soweit das bei der strengen Fesselung überhaupt möglich war. War es vorhin noch schmerzhaftes Schreien, was das Zimmer erfüllte, hallte jetzt hemmungsloses Stöhnen von den Wänden wider. Der Gedankenblitz, daß in einem Mietshaus sicher längst jemand die Polizei gerufen hätte, lenkte sie nur für einen Moment von ihrer Lust ab. Dann gab sie sich ganz der Erregung hin. Sie riß an den Fesseln, bäumte sich auf und keuchte sich allmählich heiser.

Kurz vor ihrem Höhepunkt hörte er auf. Sie spürte, wie er ihr einen Knebel in den Mund schob. Und plötzlich wußte sie, warum er eine vierte Flasche bereitgestellt hatte.

„Mistkerl“, schimpfte sie in den Knebel, der ihre Wortwahl allerdings nur erahnen ließ. Wieder tauschte er die Baumwollstreifen bei ihr aus und stopfte die benutzten in die dritte Flasche. Dann setzte er sich neben sie und streichelte sie mit einem frechen Grinsen nur noch ganz dezent mit der Feder. Erneut riß sie an ihren Fesseln. Diesmal allerdings nicht aus Erregung, sondern aus Frustration. Wie konnte er so gemein sein, sie kurz vor dem Höhepunkt in die Frustration zu schicken. Denn genau das war es, was er ganz offensichtlich mit voller Absicht tat. Es dauerte mindestens eine Viertelstunde, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann nahm er ihr zum letzten Mal die Stoffstreifen ab und verstaute sie in der vierten und letzten Flasche. Er drehte ihr jetzt auch die Schilder mit der Beschriftung zu. ‚Angst’, ‚Schmerz’, ‚Lust’ und ‚Frust’ stand darauf.

Mit einem schelmischen Lächeln begann er von neuem, ihre Lust anzuheizen. Einen Moment wehrte sie sich gegen die aufkommende Erregung. Was, wenn er sie wieder kurz vor dem Gipfel abstürzen lassen wollte? Lange konnte sie seinen geschickten Händen allerdings nicht widerstehen. Und so wand sie sich kurz darauf ein weiteres Mal lustvoll in ihren Fesseln. Diesmal beendete er allerdings sein ‚Werk’ und führte sie in einen grandiosen Orgasmus. Ermattet spürte sie, wie er ihr die Fesseln und den Knebel abnahm. Dann schnappte er sich die vier Glasflaschen und verließ das Zimmer. Sie wußte, daß sie ihn die nächsten Stunden keinesfalls stören durfte.

Selten hatte sie ihn so angespannt erlebt, wie bei dieser Fahrt zum Restaurant. Sie war froh, als er den Wagen sicher geparkt hatte und sie das gehobene Lokal betraten. Sie wurden sofort zu ihrem reservierten Tisch am Fenster geführt. Daß sie dabei die halbe Gaststätte durchqueren mußten, hatte er bereits bei der Reservierung des Tisches eingeplant. Sobald sie an ihrem Platz saßen und auf die Speisekarte warteten, beobachtete er gespannt die anderen Gäste. Ganz allmählich erschien ein dünnes Lächeln auf seinem Gesicht. Es breitete sich immer mehr aus und wurde zu einem breiten, lausbübischen Grinsen. Er freute sich wie ein Schuljunge, dem ein besonders raffinierter Streich gelungen war.

Unauffällig sah auch sie sich in dem Raum um. Sie wußte ja, worauf sie achten mußte. Es war, als rolle eine unsichtbare Welle über die Gäste hinweg. Sobald sie an einem Tisch eintraf, reagierten die Gäste zunächst irritiert, um dann erkennbar entspannter zu wirken. Besonders bei Paaren konnte sie oft beobachten, wie er ihre oder sie seine Hand ergriff. Sie schaute wieder zurück zu ihrem Mann und lächelte ihn an.

„Dein Parfüm hat wirklich eine außergewöhnlich deutliche Wirkung“, sagte sie leise.
„DEIN Parfüm. Du trägst es. Und du hast bei der Herstellung einen wesentlichen Beitrag geleistet.“

„Allerdings“, antwortete sie und rutschte einen Moment mit ihrem noch wunden Hintern auf dem Stuhl hin und her. „Ich hoffe, du brauchst nicht so bald neue ‚Rohstoffe’ für diesen Duft. Zumindest nicht vier ganz bestimmte.“

© Thelonius



Der Preis:

Die Sieger-Story wird in der nächsten erreichbaren Ausgabe der "Schlagzeilen" veröffentlicht. Der Autor erhält für seine Geschichte einen Autorenvertrag der "Schlagzeilen" und das damit verbundene Honorar in Höhe von 100,00 Euro.

Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.