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Matthias T. J. Grimme - Hamburg
Matthias T. J. Grimme
Simon von Utrecht Straße 4c
D-20359 Hamburg

Deutschland
 
Tel. 040 31 32 90
Fax 040 31 32 04
E-Mail:mtjg@schlagzeilen.com
Url: www.diequaelerei.de
Kategorie
Fotograf
Schriftsteller
Rigger
Künstler
Performer
Neben meinen Bondage-Auftritten (die von eher künstlerisch, über spielerisch derbe bis zu grob sadomasochistisch gehen) bei diversen Veranstaltungen im In- und Ausland, den Bondage- und SM-Workshops, die ich gebe und meinen Fesselungen zu unterschiedlichen Gelegenheiten mache ich auch Bilder.
Dabei verstehe mich in erster Linie als Dokumentarist und nicht als Kunstfotograf. Mir ist die Stimmung wichtiger als optimale Ausleuchtung und der Gesichtsausdruck spannender als der beste Bildausschnitt. Photoshop benutze ich in erster Linie um Bilder kleinzurechnen oder um sie zu kreditieren und nicht um ernsthaft Fotos "aufzuhübschen" oder nachzubearbeiten.
In all diesen Disziplinen verstehe ich mich neben den Rollen des Fesslers oder des Lehrers immer auch als Künstler.

Aus einem Interview mit mir:
Matthias T. J. Grimme – der Drachenmann
Herausgeber, Autor, Performer, Piercer, Bondage-Lehrer

Anfänge

Ich komme eigentlich aus katholischem Elternhaus (als katholischer Lektor, Pfadfinder und Messdiener) und bin so mit 16 Jahren mit Zen und Buddhismus in Berührung gekommen. Meine Eltern hatten einiges im Bücherschrank, und später gab es ja die öffentlichen Bücherhallen. Alles was mit Meditation und Spiritualität zusammenhing, fand ich spannend. Und so beschäftigte ich mich mit den verschiedensten Traditionen, merkte aber bald, dass die Klarheit von Zen mir am nächsten stand. Ich konnte zwar nicht so recht etwas mit den Ritualen des Zen-Buddhismus anfangen, aber ich fand genug gute Texte (Susuki, van de Wetering, Taisen Deshimaru-Roshi, Eugen Herrigel um nur einige Autoren zu nennen), die mir halfen meinen persönlichen Weg zu finden. Irgendwann verlor ich den Bezug zum Christentum, animistische Vorstellungen und die Beschäftigung mit der Megalith-Kultur im europäischen Raum (Bretagne, Norddeutschland, Skandinavien, Schottland) brachten mir die Vorstellung von Muttergottheiten nahe. Aber auch hier verweilte ich nur einige Jahre. Heute fühle ich mich am ehesten dem Zen als Weg zu mehr Achtsamkeit, Respekt und Nicht-Haften verbunden.
Parallel dazu interessierte ich mich sehr für Psychologie, was nicht zuletzt dazu führte, dass ich als Fachkrankenpfleger und Sozialarbeiter fast 15 Jahre im psychiatrischen Bereich tätig war und natürlich als spätes „68er-Kind“ für Politik, wobei ich nach unterschiedlichsten Ansätzen meine Heimat im Anarchosyndikalismus französischer, spanischer und schweizerischer Provenienz wieder fand (Neben Schülerarbeit, Hausbesetzung und Stadtteilarbeit machte ich bei einem Anarcho-Magazin mit).
In den 70er Jahren begann auch meine Auseinandersetzung mit den Forderungen des Feminismus, die später in langen Jahren von Männergruppenarbeit, Männercafé und Männertagen sowie einem Lehrauftrag an der Fachhochschule für Sozialpädagogik gipfelte. Außerdem fand ich Interessenten für meine schon lange geübten schriftstellerischen Ambitionen u.a. als Herausgeber der Bücher „Käufliche Träume – Erfahrungen mit Pornografie“ und „Die ungleichen Brüder“ (Über das Verhältnis von schwulen und heterosexuellen Männern).


Bondage und SM

Nachdem ich schon sehr früh wusste, dass meine sexuellen Phantasien abseits der normalen Vorstellungen lagen, entdeckte ich Mitte der 80er Jahre den Sadomasochismus als das „Namensschild“ für meine sexuellen Bedürfnisse. Noch während meiner einer rauschhaften Coming-Out Phase begann ich bei dem damaligen SM-Selbsthilfemagazin „Schlagzeilen“ mitzuarbeiten. Ich lernte meine spätere Frau kennen und füllte meine Freizeit mit Fetenvorbereitungen und SM-Gesprächsgruppen.
Neben dem Bondage-Handbuch, habe ich auch das SM-Handbuch geschrieben. Beide Bücher haben inzwischen eine Gesamtauflage von mehr als 100.000 Exemplaren, was für einen eher kleinen Verlag ein ganz beachtlicher Erfolg ist.
Bondage ist in meinem Verständnis eine Spielart des SM, andere Leute sehen das anders, entweder weil ihnen der Begriff SM Angst macht oder weil ihnen Bondage zu „soft“ zu sein scheint. Unter Bondage versteht man alle möglichen sexuellen Techniken, die mit einer Bewegungseinschränkung des passiven Partners einhergehen.
Neben Handschellen, Fesselgeschirren, Ledermanschetten und anderen Hilfsmitteln kann man zu Bondage auch Seile benutzen.
Japanische Bondage hat ihre Ursprünge in mittelalterlichen asiatischen Fesselungstechniken, die aus dem Militär- und Justizbereich stammen. Was man heute unter japanischer Bondage versteht, hat sich in seiner jetzigen Form in den letzten 100 Jahren entwickelt und verfeinert. Bekannte Vertreter die ich persönlich kennen gelernt habe sind Bondage Meister wie Randa Mai, Akechi Denki (inzwischen leider verstorben), Yukimura Haruki oder Eizoh Chiba und natürlich der deutschstämmige Osada Steve.
Ich bin ein Vertreter der japanisch inspirierten Bondage, die sich eines Sets von bestimmten vorgegebenen (weil erprobten) Formen bedient, die frei variiert werden. Hierbei unterscheidet man Bondage für liegende, sitzende, stehende Partner und verschiedene Formen von Hängebondage (Suspension).

Suspension

Vor vielen Jahren sah ich mal ein modernes Theaterstück. In diesem Theaterstück war der Hauptdarsteller an Armen, Beinen, Oberkörper und Kopf mit Seilen gefesselt, so dass es möglich war, den Schauspieler wie eine Marionette zu bewegen. Das hat mich zutiefst fasziniert. Später sah ich Bilder japanischer Hängebondages und entdeckte so, dass es scheinbar möglich war, Menschen mit Seil so zu fesseln, dass sie sich wie Marionetten bewegen ließen. Die Faszination liegt für mich in der Hingabe, im Ganz-Da-Sein während einer Bondage. Das gilt sowohl für den aktiven als auch für den passiven Partner. Begriffe wie Halten/Gehaltenwerden, Verantwortung/Vertrauen, Macht/Ohnmacht schwingen dabei mit. Die Frauen (und wenigen Männer), mit denen ich Bondage mache, reagieren auf unterschiedliche Weise auf die Seile. Einige lieben die Hilflosigkeit, das Ausgeliefertsein, das vollständige Loslassen-Können, andere lieben die Spuren danach, das Gefühl sexuell verfügbar zu sein. Eines meiner Modelle sagte mal, „in den Seilen fühle ich mich völlig frei“, was nur scheinbar paradox klingt.
Da mein erotischer Kick immer eine Sache von Geben und Nehmen ist, genieße ich die Erregung des Modells während einer Bondage, was wiederum dazu führt, dass sich die Erregung des Modells vertieft. Eine Rückkopplung entsteht, die zu höchster erotischer, emotionaler und körperlicher Intensität werden kann.

Spirituell oder sexuell?

Das Spirituelle einer Bondage hat dann Raum, wenn beide Partner ganz in der Situation und bei sich bleiben. Der Partner eines meiner Modelle vermisste einmal „diesen Blick“ und ich wusste genau, was er meinte. Und es wunderte mich auch nicht, dass es diesen Blick nicht gab, denn wir hatten den größten Teil der Bondage Session in einer eher lustigen Stimmung verbracht. Spannenderweise fällt es mir leichter, auf die Zen-Ebene des Ganz-Daseins zu kommen, wenn ich auf einer Bühne stehe. Aus dem „Ich mache“ wird ein „Es geschieht“, wobei das nur deshalb möglich ist, weil das eigentlich Handwerkliche der Bondage, der korrekte Umgang mit dem Seil und meinem Partner in diesem Seil, schon so selbstverständlich geworden ist. Meine Hände wissen.
Aber natürlich taugen Worte nicht wirklich zur Vermittlung dieser Erfahrung, man muß an ihr teilnehmen, sei es als konzentrierter und offener Betrachter oder als Partner.
Und natürlich schwingt bei allem auch eine für mich notwendige sexuelle Komponente mit: Eine gefesselte Person ist durch die Stellungen, die ich gerade beim Fesseln am Boden benutze, sexuell viel verfügbarer und auch verletztlicher. Bondage ohne Erotik ist für mich wie Schaufensterpuppen fesseln in der Turnhalle. Klar gibt es Situationen in denen mich die gefesselte Person vor mir einfach nur geil macht, doch oft ist es auch eher eine Erotik und Sinnlichkeit, die mehr den Kopf anspricht.

Grundsätzliches

Fesselspiele kann jeder spielen, aber nicht alle Formen passen zu jedem. Einfaches Fesseln der Hände am Bettpfosten oder aneinander ist für viele Leute ein ungefährliches, aber erotisch heißes Spiel. Doch ausgefeiltere Bondages oder Suspensions hängen auf der passiven Seite von körperlicher Beschaffenheit, gesundheitlichem Zustand, der Fähigkeit sich vertrauensvoll in die Seile fallen zu lassen und natürlich von der Sicherheit ab, die man als Modell haben muß, wenn man sich einem anderen anvertraut. Und auf aktiver Seite geht es nur, wenn man weiß, was man da wie tut. Ein „das habe ich auf einem Bild gesehen, das können wir doch auch mal machen“ kann da gefährlich werden.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist aber der gegenseitige Rapport: Nur wenn ich sicher sein kann, dass mein Partner mich über Gefühle und körperliche Befindlichkeit auf dem Laufenden hält, kann ich Bondage machen in dem Bewusstsein, bei Problemen oder schwierigen Situationen auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Und natürlich müssen beide Seiten Bondage mögen.
Bondage ist, obwohl scheinbar sanfter als Schlagen, Nadeln, Klammern und ähnliches, die unfallträchtigste SM-Technik, auch wenn es meist nur Bagatell-Unfälle sind. Doch sicherer ist es, wenn man sich erst informiert, ehe man loslegt, damit man sich hinterher nicht über taube Finger, überdehnte Gelenke oder abgestorbene Gliedmaßen beschweren muß. Glücklicherweise gibt es diverse Möglichkeiten sich kundig zu machen:





 
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16,1,-1,0
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