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Rezension: "Tödliches Begehren" - SZN-208891
22.06.2011
ONLINE-MAGAZIN
Gewerbliches


Rezension: Inka Loreen Minden - "Tödliches Begehren"

Es muss nicht immer Hardcore sein, manchmal lese ich auch gerne "normale" Romantik, Gay-Romane oder Soft-SM. Und dabei stieß ich vor einiger Zeit auf die Bücher von Inka Loreen Minden, die mit dem Titel "Tödliches Begehren" einen Soft-SM-Gay-Thriller verfasst hat. Na, das klang genau nach einem Buch für meinen Geschmack, und als ich gerade anfangen wollte mit Lesen, war ich tatsächlich auch schon fertig, so schnell hatte ich die Geschichte um die zwei ungleichen Männer verschlungen.

Ethan Hunter ist Reporter und beschattet den Casino-Betreiber Gabriel Norton, der angeblich in illegale Geschäfte verwickelt sein soll. Doch Ethan wird ertappt und von Gabriel erpresst. Er soll nun als dessen Sklave bei ihm wohnen und sowohl einzelne Botengänge ausführen wie auch der Lust seines neuen Herren dienen. Als Druckmittel verwendet Gabriel Ethans kranke Schwester.

Ethan fühlt sich trotz der bedrohlichen Lage immer mehr zu Gabriel hingezogen, er gerät in Konflikt zwischen seiner eigentlichen Aufgabe und seinen Gefühlen. Auch Gabriel fällt es immer schwerer, das Geschäft und sein Privatleben zu trennen. Doch es ist ein riskantes Spiel, das die beiden spielen. Einer spioniert den anderen aus und im Hintergrund ziehen skrupellose Gangster die Fäden. Ethan befindet sich in tödlicher Gefahr.

Bevor ich zu dem komme, was uns hier in der SZ natürlich am meisten interessiert, erst einmal ein paar Gedanken zu den anderen Dingen, die natürlich genauso wichtig sind für ein gelungenes Buch:

Das Buch ist 160 Seiten lang. Es bietet also sehr viel mehr Stoff als eine der Kurzgeschichten, die man sonst von Minden häufig zu lesen bekommt, ist jedoch auch nicht so lang wie ein üblicher Roman. Was mir allerdings sehr gefällt, da ich gerne kurze Bücher zwischendurch lese und der Ansicht bin, dass ein Buch nicht unbedingt 1000 Seiten haben muss (auch, wenn die momentanen Bestseller alle diesen Eindruck zu vermitteln scheinen).

Die Charaktere sind dem Buch entsprechend beschrieben: sie haben Tiefe und eine Hintergrundgeschichte, es werden jedoch keine unnötigen Details beschrieben, sondern gerade genug, dass der Leser sich in beide hineinversetzen kann und mit ihnen bangt. Es wird abwechselnd aus Ethans und Gabriels Sicht geschildert, und im Laufe der Handlung wird bald klar, dass Gabriel ein doppeltes Spiel mit seinem Diener spielt. Und dieses doppelte Spiel ist ein geschickter Schachzug, der trotz der wenigen Seiten dem Buch eine interessante Wende verleiht und den Leser überrascht.

Die Handlung ist packend und gefiel mir sehr gut. Die Bezeichnung "Thriller" trifft tatsächlich zu, da abgesehen von den vielen erotischen Szenen tatsächlich eine interessante Geschichte gewebt wird. Das Szenario ist durchaus gelungen und hat seinen ganz eigenen Reiz. Denn einerseits ist Ethan nun Gabriels Sklave, muss Handlangertätigkeiten für ihn verrichten und für sexuelle Dienste zur Verfügung stehen. Außerdem wird er erpresst. Andererseits darf er sich überall frei bewegen, bekommt Zugriff auf Gabriels Konto. Er ist nicht eingesperrt und hätte jederzeit die Möglichkeit zu fliehen und zur Polizei zu gehen. Beide sind zerrissen, Gabriel zwischen seiner Härte als Krimineller und seiner Zuneigung für "den Kleinen", Ethan zwischen der Angst vor der drohenden Gefahr entdeckt zu werden und dem Wissen, dass er Gabriels Geschäfte jederzeit hochgehen lassen könnte.

Nun aber zu dem erotischen Bereich des Buches. Nett finde ich bei solchen Büchern zu Beginn den Hinweis "Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen, es könnte gefährlich sein.". Für praktizierende BDSMler mag das ja überflüssig sein, aber da gerade dieses Buch sich vor allem an aufgeschlossene Vanillas richtet, halte ich es durchaus für sinnvoll. CB-Bondage und das Spiel mit der männlichen Harnröhre sind nicht unbedingt etwas für Anfänger. Auch der Hinweis auf Safer Sex ist prima. Sollten meiner Ansicht nach alle Bücher haben. Denn das lästige Kondomgefummel ist ziemlich abtörnend. Trotzdem ärgere ich mich, wenn Autoren ohne irgendeinen Hinweis ihre Figuren wild durch die Gegend rammeln lassen, ohne auch nur ein Wort von Schutz oder Ansteckung verlauten zu lassen. Mit einem kurzen Hinweis zu Beginn kann man dieses leidige Thema geschickt umgehen.

Es gibt konsensuelle Szenen wie auch Noncon, die gemeinsame Leidenschaft ist natürlich wesentlich softer als später dann die unfreiwilligen Verhörmethoden. Beides gefällt und ist sehr gut beschrieben. Die Autorin geht direkt zur Sache und beschreibt den Sex, die Sessions und das Verhör in lustvollen Worten. Sexualität und BDSM gehen fließend ineinander über, so dass Einsteiger oder Nicht-BDSMler gar nicht so recht bemerken, wo nun das eine aufhört und das andere beginnt. So mag ich das, denn so werden auch Vorurteile abgebaut, die eben noch immer existieren.

Der Leser darf sich auf Voyeurismus, Demütigung, Bondage, Uniform, CB-Torture und natürlich auch das Spiel mit Lebensmitteln freuen. Und zum Abschluss gibt es eine mehrseitige Bonusstory, die mir persönlich sogar noch besser gefiel als das Buch. Für sich als Kurzgeschichte eher ungeeignet, da sie sich dann doch auf die Vorgeschichte der beiden Protagonisten bezieht, im Kontext aber extrem prickelnd und heiß ist.

Für Freunde der härteren Kost ist Inka Loreen Minden weniger geeignet. Wer sich allerdings gerne mit ein wenig phantasievoller Romantik verwöhnen lässt, und wer sich freut, wenn er das Buch mit den Worten "Happy End" abschließen kann, der ist hier genau richtig!



Bezugsinformationen:

Inka Loreen Minden : Tödliches Begehren
Broschiert, 160 Seiten
ISBN-13: 978-3934442641
erschienen im Dead Soft Verlag 2009
Preis: EUR 11,99



© Text: Kitsune

© Buchcover: Dead Soft Verlag
Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.