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Story-Wettbewerb: In Erwartung / Lass uns spielen - SZN-QUAIDSANGEL
15.12.2006
ONLINE-MAGAZIN
Literatur/Lyrik




Lass uns spielen

"Lass uns spielen", hallte es ihr durch den Kopf.
Als sie die Augen aufschlug, fand sie sich auf dem Boden liegend wieder. Ihr Kopf schwirrte und sie konnte das dumpfe Geräusch von Schritten um sich herum hören. Sie wandte den Kopf, doch war nicht in der Lage, etwas klar zu erkennen. Der Raum lag im Halbdunkeln, nur eine schwache Wandleuchte spendete den kühl wirkenden Wänden etwas Licht. Was war passiert? Sie versuchte gedanklich zu rekonstruieren, versuchte die Geschehnisse der vergangenen Minuten zu greifen, doch es gelang ihr nicht, Realität von Fiktion zu trennen. Ihre Wange schmerzte sowie ihr Ellbogen. War sie zu Boden gestürzt? Befand sie sich noch immer im Schlafzimmer? Sie drehte sich auf den Bauch und versuchte ziellos in den Raum zu kriechen.

„Wo willst Du hin?“, ertönte eine dunkle, männliche Stimme seitlich hinter ihr.
Sie neigte den Kopf in die Richtung und sah ein Paar schwarze Boots einige Meter von ihr entfernt stehen. Als sie an dem großen Mann hochblickte, durchfuhr sie ein Schauer. Passend zu den schwarzen Schuhen, trug er eine schwarze Hose, ein schwarzes Oberteil, schwarze Handschuhe und eine schwarze Sturmmaske. Dort, wo normalerweise die Augen sein sollten, hatte sie das Gefühl, in zwei schwarze Löcher zu blicken. Ihr Puls beschleunigte sich und sie wandte sich von ihm ab, um zu flüchten. In Sekundenschnelle war er hinter sie getreten und hatte ihren rechten Fuß gepackt. Mit einem Ruck zog er sie auf dem glatten Holzdielenboden zurück, so dass sie zwischen seinen Füßen landete. Er blickte von oben auf sie herab und verharrte einen Moment.

„Glaubst Du wirklich, dass Du mir so leicht entkommst?“ Seine Stimme war kalt.
Sie sah wie gelähmt zu ihm herauf und beschloss augenblicklich zu kämpfen. Er würde sie nicht ohne Gegenwehr kriegen. Niemals.

Abermals wandte sie sich von ihm ab und kroch hektisch in Richtung Tür. Hinter sich hörte Sie ein amüsiertes Lachen. Im selben Moment spürte sie wieder seinen harten Griff um ihren Fuß, doch dieses Mal war sie darauf vorbereitet. Wie ein wildes Tier strampelte sie unkontrolliert mit den Beinen, in der Hoffnung, sich befreien zu können. Dies musste ihn überrascht haben, denn ihr Fuß entglitt seinem Griff und traf ihn hart an der Hüfte. Fluchend drehte er sich seitlich ab, um ihrem Angriffsfeld zu entgehen.

„Miststück!“, zischte er und machte einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück, doch er packte sie an den Haaren, zog ihren Kopf hoch und ohrfeigte sie hart. Bevor sie reagieren konnte, stieß er sie zurück und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sie wimmerte leise und hielt sich schützend die Arme vor das glühende Gesicht, in der Annahme, dass weitere Schläge folgten. Durch ihre Finger konnte sie sehen, wie der hochgewachsene Mann in einer Ecke des Raumes stand und in einer braunen Sporttasche wühlte. Langsam ließ sie ihre Arme sinken und nahm ihren ganzen Mut zusammen.

„Was wollen Sie? Wieso tun Sie mir weh?“ Ihre Stimme klang fester, als sie erwartet hatte.
Der Mann ignorierte sie und beschäftigte sich weiter mit dem Inhalt der Sporttasche. Sie überlegte, ob sie es unbemerkt zur Zimmertür schaffen würde, doch noch bevor sie den Gedanken zu Ende formen konnte, hatte der Mann seine Aufmerksamkeit wieder auf sie gelenkt. Er stellte sich breitbeinig über sie, sank dann auf die Knie und klemmte ihre Arme zwischen seine Beine, so dass sie bewegungsunfähig unter ihm lag. Anschließend beugte er sich nach vorne, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Sie konnte schwach seinen warmen Atem spüren und sah das erste Mal in den vergangenen Minuten seine grauen, durchdringenden Augen, die sie fixierten.

„Ich habe nicht mal angefangen, Dir weh zu tun.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Ihre Augen weiteten sich angstvoll, und ihre Atmung beschleunigte sich. Sein Blick musterte sie und sie konnte beinahe sehen, wie er hinter seiner Maske grinste.

Plötzlich blitzte es neben ihrem Gesicht auf und sie drehte reflexartig den Kopf. In seiner Hand hielt er ein Messer, auf dem sie flüchtig die Worte „San Mai“ erkennen konnte. Sie starrte die Klinge an und merkte, wie sie zu zittern begann. Er bewegte das Messer langsam vor ihrem Gesicht und ließ es dann ruckartig aus ihrem Blickfeld nach unten verschwinden. Sie spürte etwas Kaltes an ihrem Hals und verkrampfte sich augenblicklich. Ein leises Wimmern entglitt ihr und sie suchte panisch seinen Blick. Er ließ seine Aufmerksamkeit zwischen ihren Augen und der Klinge an ihrer Kehle schweifen, in der sicheren Absicht, jeden Augenblick vollends auszukosten.

„Bitte“, stieß sie hervor. Er blickte sie an und zog die Augenbrauen hoch. „Bitte? Du winselst?“ lachte er hämisch. „Was ist denn aus der kampflustigen, kleinen Schlampe geworden?“ Der spöttische Tonfall war kaum zu überhören, und ihre anfängliche Angst wurde von einem Gefühl der Demütigung, aber auch des verletzten Stolzes überrollt. Sie funkelte ihn an, fand aber keine Worte, um ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln und rollten an den Seiten ihrer Wangen herunter. Er fixierte sie weiter mit seinen Augen und nahm zufrieden das Gefühlschaos wahr, das sich auf ihrem Gesicht widerspiegelte.

Langsam wanderte er mit dem Messer an ihrem Hals hinunter und betrachtete ihre bebende Haut, auf der sich erste Schweißperlen gebildet hatten. Dann rutschte er ein Stück nach hinten, zog ihr Oberteil straff und begann es von unten nach oben zu zerschneiden. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Messer nehmen und spürte, wie die Klinge leicht an ihrer Haut kratzte. In Sekundenschnelle lag sie im BH vor ihm und fühlte sich hilfloser denn je. Mit einer gekonnten Bewegung glitt das Messer zwischen ihre Brüste und zerschnitt den weißen BH in der Mitte. Seine Augen betrachteten ihre entblößten Brüste und seine Hand fuhr sanft die Kontur ihrer Rundungen nach. Sie konnte das Leder seiner Handschuhe riechen und spürte die weiche Berührung auf ihrer Haut. Er verharrte einen Moment und wirkte fast friedlich. Sein Blick nahm sekundenlang eine vertraute Wärme an, bis er ihr wieder ins Gesicht sah und die Härte in seine Augen zurückkehrte. Er packte sie abrupt am Kinn und gab ihr eine schallende Ohrfeige. Anschließend beugte er sich vor, bis seine Stirn fast an ihre stieß und sah ihr direkt in die Augen.

„Du wirst Dich jetzt komplett ausziehen“, befahl er leise, doch der drohende Unterton war immer noch vorhanden. Mit diesen Worten stand er auf und ging erneut zu der braunen Sporttasche, die in einer Ecke des Raumes lag.

Sie blieb bewegungslos liegen, unfähig auch nur einen Muskel zu kontrollieren. Erst, als er seinen Kopf zu ihr drehte und die Augenbrauen hochzog, begann sie hektisch ihre Hose zu öffnen und sich vollständig zu entkleiden. Dabei bemerkte sie nicht, dass er sich umgedreht hatte und sie mit verschränkten Armen beobachtete. Als sie fertig war, ging er auf sie zu, zog sie am Arm auf die Beine und zerrte sie zum Bett. Dort angekommen, stieß er sie vorwärts, so dass sie mit dem Gesicht nach vorne auf der Matzratze landete. Sie wollte sich gerade umdrehen, als sie sein Gewicht auf sich spürte, welches sie nach unten drückte. Fast ohnmächtig vor Angst lag sie unter ihm, zitternd, hilflos, gedemütigt. Ihr Rücken begann unter seiner Last zu schmerzen und sie stöhnte leise. Dann wurde ihr Kopf an den Haaren in den Nacken gerissen und ihr Hals überspannte sich schmerzhaft. Sie konnte seinen Atem an ihrem Ohr fühlen und seine Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken.

„Sollte ich auch nur das kleinste Anzeichen von Widerstand bei dir sehen, wirst Du es bereuen. Ich habe noch einige nette Utensilien dabei, die ich dir nur zu gerne zeigen würde.“ Kaum hatte er seine Warnung ausgesprochen, griff er ihr unsanft zwischen die Beine und drückte diese auseinander. Sie wagte es nicht sich zu wehren, als er ihren Unterkörper leicht nach oben schob und sich selbst hinter sie zwischen ihre Beine plazierte. Sie hörte, wie Stoff raschelte und ein Reißverschluss geöffnet wurde. Keuchend verkrampfte sie sich, als ein Schmerz sie durchzuckte und er hart in sie eindrang. Seine Bewegungen waren kontrolliert, tief und fordernd. Er nahm sie, ganz so, wie es ihm passte. Sie konnte ihn stöhnen hören, seinen Schweiß riechen, seine Wärme spüren. Langsam schloss sie die Augen. Jede Sekunde kam ihr wie eine endlose Ewigkeit vor, da sie jegliches Gefühl für Zeit verloren hatte. Sein Rhythmus wurde schneller, seine Atmung stoßartiger und sie passte sich ihm automatisch an. Sie spürte, wie seine Hände sich in ihr Fleisch krallten, wie sein Schweiß sich mit ihrem vermischte, bevor er schließlich laut stöhnend in ihr explodierte. Schnaufend stieß er sie von sich weg und erhob sich vom Bett. Sie konnte sein Sperma riechen, spürte, wie es aus ihr herausrann und zwischen ihren Beinen klebte. Sie hörte, wie er seine Kleidung zurechtrückte. Und dann war er verschwunden.

Stille durchflutete den Raum, einzig durchbrochen von dem wilden Pochen ihres eigenen Herzens. Ich habe es überstanden, dachte sie und weitere Tränen flossen ihr die Wangen herunter. Sie bedeckte die Augen mit einem Arm und bald darauf ertönte ein gleichmäßiges, befreiendes Schluchzen.

Wieder vergingen Sekunden, bis die Tür geöffnet wurde und ein Mann den Raum betrat. Sie bemerkte ihn erst, als er sich vorsichtig auf die Bettkante neben sie setzte.

„Hey“, flüsterte er leise und strich sanft über ihren Arm, den sie von den Augen genommen hatte.
„Hey“, antwortete sie und lächelte schwach.
Sie blickten einander einige Momente wortlos an, dann griff sie nach seinem schwarzen Hemd, zog ihn näher an sich heran und legte ihren Kopf in seinen Schoß.
„Das Messer ist schön. Ist das neu? Und lass beim nächsten Mal diese braune Sporttasche weg. Das wirkt albern“, sagte sie und schloss die Augen. Sie nahm sein Lachen nur noch unterbewusst wahr, als sie vor Erschöpfung wegglitt.

© sonea





In Erwartung

Der Wecker summt sehr leise, doch ich wache schnell auf und stelle ihn aus, bevor Du Dich in Deinem Schlaf gestört fühlen könntest. Es ist noch früh, und in einer halben Stunde muss ich mich für Dich hergerichtet und Dein Frühstück bereitet haben. Wenn ich das jetzt ausgesprochen hätte, würdest Du mir wieder sagen, dass ich gar nichts muss. Ich höre Deine tiefe, sanfte Stimme. Nein, ich muss gar nichts. Aber ich will. Ich will Dir gefallen, Dein sein, will Dich nicht enttäuschen.

Das Lunchpaket neben den Schuhen stellt alles für Dich bereit, die Wohnung zu verlassen. Die Kleidung für den heutigen Tag, die Tasche, die Du bei der Arbeit brauchst, und schließlich ich selbst. Manchmal nimmst Du mich zum Abschied zärtlich in Deine Arme, selten fällst Du leidenschaftlich über mich her, doch stets genießt Du meine leise Hoffnung auf beides.

Verführerisch duften die frisch gebackenen Fertigbrötchen auf dem Tablett, das ich Dir auf den Nachttisch stelle. Mein Kopf huscht unter die Decke, wo ich streichelnd Deine Männlichkeit ertaste, um den süßen Schlaf herauszusaugen. Berauscht genieße ich es, Dir so nah sein zu dürfen. Ich atme Deinen Geruch tief ein, spüre Deine Haut an meiner. Anfänglich musstest Du mir helfen, meinen Widerstand dagegen zu unterdrücken, um Dich ohne Deine helfende Hand voll in mir aufzunehmen. Dafür bin ich nun umso mehr stolz, Dich auf diese Weise beglücken können.

Eine Weile bin ich noch zurückhaltend, bis mich selbst die Lust überkommt. Ich lege all meine Sehnsucht und Begierde in mein Tun, möchte ganz von Dir erfüllt sein. Du magst es nicht, zu früh oder sogar zu spät geweckt zu werden. Bitte wach auf, mein Herr. Bitte. Oder träume weiter und lass auch mir dieses Paradies für die Ewigkeit. Du regst Dich, und ich ahne, wie Du gerade genießend die Hände in den Nacken legst.

Während Du das Frühstück in Dich hineinschlemmst, sitze ich auf Knien bei Dir. Deinen Verbesserungsvorschlägen für das Mahl lauschend, spüre ich Deine Augen über meinen Körper wandern. Ich tue mein Bestes, doch Du treibst mich immer ein Stück weiter auf dem Weg zur Perfektion. Auch dafür liebe ich Dich. Damit Du Dich wohl fühlst in unseren vier Wänden, gebe ich mir große Mühe. Mit gesenktem Blick nehme ich wahr, wie Du Dich anziehst.

Schließlich gehst Du nach einem leichten Tätscheln meines Kopfes aus dem Haus. Ein kleiner Seufzer entrinnt mir. Ich muss mich nun auf meinen Tag konzentrieren, bei dem ich mich beeilen muss. Noch sind die Kameras nicht online, die Du überall in der Wohnung angebracht hast. Du wirst sie erst einschalten, wenn Du in Deinem Büro bist. Und ich werde mich zusammenreißen müssen, zu gefallen und alles richtig zu machen, denn ich kann nie wissen, wann Du zuschaust. Ich werde mich beobachtet und kontrolliert fühlen, allerdings auch in Deiner Obhut geborgen. Bevor es jedoch soweit ist, ziehe ich mir schnell meinen Jogginganzug an. Nur etwa eine Stunde Zeit habe ich, um die von Dir regelmäßig erhöhte Anzahl auf den Schrittzählern zu erreichen.

Wieder zu Hause angekommen, gilt mein erster Blick der Küchenuhr. Ich stelle mir die Schüssel mit Haferflocken und Milch auf den Küchenboden bereit, ziehe mich nackt aus und frühstücke nun selbst. Du könntest bereits zuschauen. Hungrig wie ich bin, esse ich brav und eilig auf. Ich räume das Geschirr zusammen und wasche ab. Noch liege ich gut in der Zeit. Es ist noch viel zu erledigen, die tausend Kleinigkeiten eines Haushalts. Und schließlich sind da noch die erniedrigenden Arbeiten, bei denen Du mir hoffentlich ab und an zuschaust. Die Aufgaben unterdrücken meine Sehnsucht, mein Schmachten, mein Verlangen nach Dir. Unter der Oberfläche schwillt es an, wie vor einem Staudamm, bis Du Dich gnädig zeigst, die Schleusen zu öffnen.

Die Aufgaben lenken mich ab von den Gedanken an Dich, allerdings versinke ich hin und wieder doch. Wenn ich Deine Hemden bügele und mich daran erinnere, wie ich Dich beim Anprobieren im Laden anschauen durfte, um Dir meine Meinung mitzuteilen. Beim Stopfen Deiner Socken muss ich darüber lächeln, wie Du sie mal wütend, mal lässig in eine Ecke schleuderst, um Dir gleich ein neues Paar von mir holen zu lassen. Während ich Deine Unterwäsche aufhänge, überprüfe ich sie sorgsam, diese kleinen Hindernisse zum begehrten Grund. Wenn ich die Spiegel putze, sehe ich manchmal Dein Gesicht darin, wie ich es durch seltene Umstände darin wahrnehmen konnte. Ich träume von diesen magischen Augenblicken, in denen Du ganz nah bei mir bist und mich wärmst.

Gerade schließe ich, vom Einkaufen zurückkommend, die Türe hinter mir, da klingelt das Telefon: Du machst jetzt Feierabend. Heiß und kalt durchfährt mich die Erkenntnis, dass es nur noch eine geschätzte halbe Stunde dauert, bis Du hier sein wirst. Das schaffe ich nie! Krampfhaft überlege ich, wie ich es doch noch möglich machen könnte, während ich hektisch hin- und herlaufe, ziellos. Mein Blick wandert immer wieder zwischen Uhr und den Gegenständen und Orten, die für meine Aufgaben stehen. Was soll ich zuerst machen? Verzweifelt bitte ich den Sekundenzeiger, langsamer zu wandern. Geht die Uhr nicht sowieso vor?

Okay, ganz ruhig. Was ist noch alles zu erledigen? Was kann bis morgen warten? Ich gehe in Gedanken die Abläufe und Zeiterfordernisse durch. Keine Chance. Hastig überlege ich, was Dir am wichtigsten ist, wenn Du nach Hause kommst.

Das Drei-Gänge-Menü! Du genießt es sichtlich, Dir von mir servieren zu lassen. Auch wenn Du sparsam mit Lob bist, bemerke ich, wie ich Dich damit verwöhnen kann. Und auch ich genieße es dann, selbst wenn ich ausnahmsweise nichts abbekomme.

Das schaffe ich nie! Eine halbe Stunde, das wird gerade einmal für ein einfaches Abendessen reichen, aber ich wage mir die Strafe nicht auszumalen, wenn Dich gar kein warmes Abendbrot erwartet. Also eile ich in die Küche und gebe mir alle Mühe, das Beste daraus zu machen.

Die Pfanne ist gerade so fertig, wie Du sie magst, als ich das Schloss höre. Du bist von der Arbeit zurück. Schnell haste ich zur Tür, um mich dort erwartungsvoll niederzuknien. Eilig lege ich noch ein paar Handgriffe an mir an, senke den Blick zu Boden, stelle mich auf Reue und Strafe ein. Dein Diener erwartet Dich sehnlich.

© ludoka



Der Preis:

Beide Autoren erhalten je ein Exemplar des Buches „Monsieur Avers' wunderbare Reise in die innere Wildnis", sowie das Hörbuch "Die Verfeinerung", beides im Charon-Verlag erschienen und von der Redaktion der Schlagzeilen freundlicherweise gespendet.

Der Inhalt dieses Artikels gibt lediglich die Meinung und Ansicht des Autors wieder und muss mit der Meinung der Sklavenzentrale nicht unbedingt übereinstimmen.